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" Die biblisch-orientalische Deutung indianischer Mythologie: "


Document Type : AL
Record Number : 1087991
Doc. No : LA131620
Call No : ‭10.1163/157007394X00301‬
Language of Document : English
Main Entry : Manfred Hutter
Title & Author : Die biblisch-orientalische Deutung indianischer Mythologie: [Article] : Der Versuch, Fremdes zu kategorisieren1\ Manfred Hutter
Publication Statement : Leiden: Brill
Title of Periodical : Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte
Date : 1994
Volume/ Issue Number : 46/2
Page No : 163–171
Abstract : "Der "Orient" in Amerika läßt sich auf zwei Begegnungsrichtungen festlegen, wie ich hier anhand einiger Beispiele zu zeigen versuchte: Zunächst finden wir den Weg der Missionare, die versuchten, die für sie buchstäblich "Neue" Welt mit ihrem biblischen Instrumentarium zu deuten: Die heidnischen Götter sind vergleichbar den Götzen, die das Alte Testament kennt, und nichts anderes als Vorspiegelungen des Teufels. Einzelne indianische Anschauungen können dabei überhaupt biblisch gedeutet werden, teils als teuflische Nachahmungen der wirklichen biblischen Geschichte, teils als fast in Vergessenheit geratene Erinnerungen an einen ehemaligen Kontakt zur Alten Welt. Mit den ersten Erfolgen in der Missionierung finden wir aber auch eine andere Begegnungsrichtung : Die Indios selbst greifen auf biblische und somit orientalische Elemente zurück, um ihr Weltbild daran anzuknüpfen. Häufiger kann man aber beobachten, daß die eigene Mythologie nur formal mit biblischen Aussagen in Korrelation gebracht wird, so daß diese "Begegnung" eher oberflächlich bleibt. Beide Wege können dabei als Versuche gelten, das Fremde zu kategorisieren, mit dem "Orient" und "Okzident" durch den Zusammenprall der Kulturen im Gefolge der Conquista plötzlich zu leben hatten. Da diese Versuche jedoch in sich z.T. fragwürdig sind, haben sie letztlich bis heute kaum dazu geführt, das Weltbild des jeweils anderen auch zu verstehen. Der "Orient" in Amerika läßt sich auf zwei Begegnungsrichtungen festlegen, wie ich hier anhand einiger Beispiele zu zeigen versuchte: Zunächst finden wir den Weg der Missionare, die versuchten, die für sie buchstäblich "Neue" Welt mit ihrem biblischen Instrumentarium zu deuten: Die heidnischen Götter sind vergleichbar den Götzen, die das Alte Testament kennt, und nichts anderes als Vorspiegelungen des Teufels. Einzelne indianische Anschauungen können dabei überhaupt biblisch gedeutet werden, teils als teuflische Nachahmungen der wirklichen biblischen Geschichte, teils als fast in Vergessenheit geratene Erinnerungen an einen ehemaligen Kontakt zur Alten Welt. Mit den ersten Erfolgen in der Missionierung finden wir aber auch eine andere Begegnungsrichtung : Die Indios selbst greifen auf biblische und somit orientalische Elemente zurück, um ihr Weltbild daran anzuknüpfen. Häufiger kann man aber beobachten, daß die eigene Mythologie nur formal mit biblischen Aussagen in Korrelation gebracht wird, so daß diese "Begegnung" eher oberflächlich bleibt. Beide Wege können dabei als Versuche gelten, das Fremde zu kategorisieren, mit dem "Orient" und "Okzident" durch den Zusammenprall der Kulturen im Gefolge der Conquista plötzlich zu leben hatten. Da diese Versuche jedoch in sich z.T. fragwürdig sind, haben sie letztlich bis heute kaum dazu geführt, das Weltbild des jeweils anderen auch zu verstehen."
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