Abstract
|
:
|
Es scheint in der Natur der Sache zu liegen, bei der Einordnung von neuen Phänomenen die Dinge digital zu betrachten: entweder/oder, Neu ersetzt Alt. So ist es noch gar nicht lange her, dass vom großen Kinosterben die Rede war. Denn seit dem Einzug des Fernsehens in die Wohnzimmer kann jeder sein Heimkino betreiben. Die Vision des Kinosterbens hat dann mit der Explosion der Zahl privater Fernsehkanäle mit einer kaum mehr zu überschauenden Flut von Spielfilmen, die man per Knopfdruck hereinholen, speichern und zur beliebigen Zeit abspielen kann, neue Nahrung erhalten. Aber wenn nicht alles täuscht, dann ist das Kino heute attraktiver denn je. Und wenn nicht, dann muss das nicht unbedingt am Wettbewerb des Fernsehens liegen. Wir gehen also noch ins Kino. Trotz Internet und florierender Online-Dienste lesen wir auch noch bedrucktes Papier — Briefe, Bücher, Tageszeitungen, Wochen- und Monatsmagazine. Totgesagte leben halt manchmal länger.
|